Nach dem langen Warten auf eine Antwort kam der erlösende Brief mit einer Zusage. Doch wie geht es jetzt weiter? Was sollte angezogen werden? Wie sollte sich verhalten werden?
Kommen wir also zum Thema dieses Abschnitts. Sie treffen natürlich etwas früher ein und müssen warten. Wer auch immer Sie herein bittet, bleiben Sie freundlich. Wer weiß, wie viel Einfluss dieser Mensch auf die spätere Entscheidung hat? Zu einer ordnungsgemäßen Begrüßung gehört selbstverständlich die namentliche Vorstellung seiner selbst.
Jetzt ist schon die erste Hürde der Begrüßung geschafft. Doch wie verhalten Sie sich in der Wartezeit? Was auch immer Sie machen, bleiben Sie ruhig und gelassen. Wie lange auch das Warten dauern mag. Kein nervöses Zupfen, keine unangemessenen Gesten, keine übertriebene Neugier. Warten Sie einfach ab und verfolgen die Geschehnisse um Sie herum und lassen diese auf sich wirken.
Endlich kommt Ihr neuer Arbeitgeber zur Tür herein. Sie erheben sich und stellen sich auch ihm vor. Bei der Begrüßung denken Sie am besten an ein freundliches „Guten Tag“, „Guten Morgen“ oder wenn es etwas informeller ist auch „Hallo“. Es sollte allerdings das Gegenüber immer namentlich angesprochen werden. Das zeugt von einer guten Vorbereitung, die Sie natürlich getroffen haben, und davon, dass Sie wissen, wer Ihr Gegenüber ist.
Nun sind Sie schon auf dem Weg ins Büro. Doch hier lauert die erste ernsthafte Gefahr. Wer geht vor? Entweder wird Ihnen elegant der Weg gewiesen, ohne dass Sie sich verlaufen. Dieses Vorgehen seitens des Arbeitgebers ist natürlich das eleganteste und höflichste. Sollte dies aber nicht der Fall sein, lassen Sie ihn voraus gehen.
Und schon ist Halbzeit. Sie sind erfolgreich angekommen und haben bisher alle Hürden gemeistert. Jetzt kommen nur noch das Gespräch und die Verabschiedung.
Das Vorstellungsgespräch wird üblicherweise im Sitzen an einem kleinen Tisch oder Schreibtisch durchgeführt. Allerdings sollte sich darauf nicht verlassen werden. Schließlich gibt es auch Stehtische. Grundsätzlich ist hier zu sagen, dass Sie sich der Situation beugen müssen. Sollte das Gespräch im Stehen stattfinden, bleiben Sie auch stehen, egal, welches Schuhwerk Sie tragen. Ist ersichtlich, dass das Gespräch im Sitzen stattfindet, warten Sie, bis Ihnen ein Platz angeboten wird.
Auch wenn Rauchen in öffentlichen Gebäuden kaum noch erlaubt ist, kann es passieren, dass Sie eine Zigarette angeboten bekommen. Auch wenn Sie selbst Raucher sind, sollten Sie darauf verzichten. Auch wenn das moderne Dampfen einer E-Zigarette per se nicht verboten ist, wird es dennoch dem Rauchen gleichgesetzt und sollte daher ebenfalls vermieden werden. Werden Sie hingegen von Ihrem zukünftigen Chef gefragt, ob er rauchen darf, sagen Sie natürlich „ja“. Schließlich ist es seine Firma.
Und nun sind Sie mitten im Gespräch. Doch hier lauern schon die nächsten Gefahren. Grundsätzlich ist zu sagen: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Sie sollten darauf achten, die Frage möglichst ausführlich, dennoch aber kurz, knapp und themabezogen zu beantworten. Es gilt also einen guten Mittelweg zu finden. Einerseits möchten Sie sich möglichst gut darstellen, andererseits möchten Sie auch möglichst viel von dem Unternehmen erfahren.
Auf bestimmte Standardfragen sollten Sie Antworten parat haben, die sofort kommen sollten. Warum sind Sie der/die Richtige für die Stelle? Was sind Ihre Stärken und Schwächen? Aber bedenken Sie: Übertreiben Sie es nicht! Legen Sie sachlich und freundlich Ihre Stärken dar, verweisen Sie im Zweifel auf Herausforderungen und vergessen Sie nicht, frühere Erfolge zu erwähnen. Aber immer im richtigen Verhältnis! Weitere mögliche Fragen finden Sie bei uns in der Rubrik Fragen zum Vorstellungsgespräch. Doch was bei unerlaubten Fragen? Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Bleiben Sie freundlich und höflich und vor allem bei der Wahrheit. Eine Bemerkung, dass die Frage nicht erlaubt ist, sollte allerdings verkniffen werden.
Fast geschafft, jetzt kommt der Endspurt. In der Regel kommen Fragen zu den Gehaltsvorstellungen und zu guter Letzt die Verabschiedung.
Machen Sie jetzt bitte keinen Fehler. Auf sehr dünnes Eis können Sie sich bewegen, wenn Sie sich bei der Frage des Gehaltes verrennen. Stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel, aber fordern Sie nicht zu viel. Sollte es zu einer Verhandlung kommen, beharren Sie nicht auf Ihrer Forderung. Bei Bedarf ist es auch legitim, um Bedenkzeit zu bitten, um sich gegebenenfalls zu informieren und das Angebot zu überdenken. Generell gilt aber auch hier: Bleiben Sie höflich und freundlich, dann meistern Sie auch diese Hürde.
Das Vorstellungsgespräch ist beendet, jetzt steht noch die Verabschiedung an. Denken Sie an den Händedruck und den Blickkontakt, das Lächeln und die freundliche Grußformel. Eine Anmerkung, dass Sie sich freuen, bald von Ihrem Gesprächspartner zu hören, ist ebenfalls sehr legitim. Ein letztes freundliches Nicken in Richtung Vorzimmer – und dann haben Sie Ihr hoffentlich erfolgreiches Vorstellungsgespräch hinter sich gebracht.