Grundsätzlich beginnt jede Bewerbung mit einem Anschreiben. Der Aufbau eines Anschreibens ist im Endeffekt immer gleich:
Die Schriftgröße wurde in der DIN-Norm festgelegt auf 11pt bis 12pt. Welche Schrift verwendet wird, ist nicht festgelegt. Allerdings muss die Schriftart immer identisch und gut lesbar sein. Zu kleine und unleserliche Schriften erinnern an die AGB. Andernfalls kann auch der Eindruck geweckt werden, dass Sie latent kleinlich sind. Diese Assoziationen sollten vermieden werden. Zudem muss auch bedacht werden, dass im Jahre 2015 ca. 23 Millionen Personen der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren ständig eine Brille tragen.
Kommen wir zum Anschreiben. Das Anschreiben beginnt mit dem Absender. Zum Absender gehört der Vor- und Zuname, die Adresse, eine Telefonnummer, unter der Sie erreichbar sind und eine E-Mail-Adresse. Bei der E-Mail-Adresse sollte auf Seriosität geachtet werden. mastermax@abc.de ist nicht seriös. Am Besten ist eine Kombination aus Vor- und/oder Zunamen: m.mustermann@abc.de. Nach der DIN-Norm sollte dieser Bereich oben rechts stehen. Möglich und optisch wertvoller ist allerdings, wenn Sie diesen Teil in die Kopfzeile des Textdokumentes verlagern. Dadurch ergibt sich auch ein einfacheres Handling mit der Datei in Ihrem Textverarbeitungsprogramm.
Darunter steht nun der Empfänger. Dieses ca. 4,5 cm hohe und 8,5 cm breite Feld umfasst ca. 9 Zeilen. Hier wird eingetragen, bei welcher Firma, mit welchem Ansprechpartner, mit welcher Adresse Sie sich bewerben. Sollten Sie diese 9 Zeilen nicht benötigen, achten Sie darauf, dass Sie dieses Feld mittig beschriften, was auch genügend Abstand zur Kopfzeile mit Ihren Daten schafft. Warum aber gerade 4,5 cm mal 8,5 cm? Dies entspricht dem Sichtfenster des C4-Briefumschlages, mit dem Sie ggf. Ihre Bewerbung verschicken. Anwendung fand dieses Ausmaß allerdings auch auf Onlinebewerbungen.
Nach diesem neunzeiligen Block folgt nun rechtsbündig das Datum im Format: Ort, Tag.Monat.Jahr. Zwei Leerzeilen unterhalb des Datums folgt nun Ihre Betreffzeile des Anschreibens. Hier steht die genaue Bezeichnung der Stelle, auf die Sie sich bewerben, in lediglich einer Zeile. Nach zwei weiteren Leerzeilen folgt nun die Anrede. Im Idealfall ist diese an den jeweiligen Ansprechpartner der Firma gerichtet. Sollte in der Stellenausschreibung kein Ansprechpartner stehen, ist zu raten, das Internet zu durchforsten oder kurz zum Telefon zu greifen. Falls Ihre Recherchen allerdings keinen Namen ergeben, muss hier mindestens „Sehr geehrte Damen und Herren“ stehen. Und vergessen Sie bitte nicht das Komma nach der Anrede!
Durch eine Leerzeile getrennt folgt nun der Hauptteil, das eigentliche Anschreiben. Das Anschreiben ist ein Fließtext, der in Textblöcke gegliedert sein kann. Die Textblöcke sind von einem weiteren Leerzeichen getrennt. Als Faustformel gilt, dass ein Textblock mindestens fünf und maximal acht Textzeilen enthalten sollte. Der Einleitungsteil muss die Motivation für diesen Job verdeutlichen. Das stärkste Argument und einen originellen Satz. Zusätzlich sollten noch einige aktuellen Informationen einfließen, die verdeutlichen: „Ich habe mich mit Ihrem Unternehmen auseinandergesetzt.“ Sprich: Gibt es aktuelle Zahlen? Gab es ein Interview mit einem Verantwortlichen oder gar dem CEO der Firma? Gibt es neue Produkte oder Produktneuerungen? Doch bedenken Sie: Weniger ist mehr! Tragen Sie nicht zu dick auf. Schließlich haben Sie nur vier Zeilen zur Verfügung.
Der Hauptteil dient dem Eigenmarketing und dem Präsentieren Ihrer sozialen Kompetenzen (Soft Skills). Welche Stärken haben Sie? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Und auch hier gilt wieder: Weniger ist mehr! Zählen Sie nur das auf, was relevant für die Stelle ist. Vermeiden Sie Informationen, die auch über einen Einstellungstest herausgefunden werden können. Fokussieren Sie sich auf Ihre Höhepunkte. Was macht Sie zum idealen Kandidaten? Daher ist es von Vorteil, kein Massenschreiben als Bewerbung zu verwenden.
Im dritten Textteil Ihres Anschreibens sollen Sie nun einen Bezug zwischen Ihnen und der Stelle herstellen. Hier spinnen Sie nun also den roten Faden, der dem Mitarbeiter Ihres Wunschunternehmens zeigt, dass es eine natürliche Entwicklung ist, dass Sie in seinem Unternehmen anfangen. Was zeichnet Sie aus? Welchen Mehrwert hat das Unternehmen durch Sie in dieser Position?
Natürlich können Sie auch mit dem letzten Bereich anfangen. Die Reihenfolge der bisherigen drei Textblöcke ist nicht fix, sondern variabel.
Im vierten Bereich Ihres Anschreibens folgt nun die Schlussformel. Falls verlangt folgen lediglich hier Gehaltsvorstellungen oder frühestmöglicher Einstellungstermin. Andernfalls bedanken Sie sich lediglich für das Interesse des Personalers und halten fest, dass Sie sich über die Einladung zu einem Vorstellungstermin freuen. Abschließend noch die passende Grußformel und fertig ist das Anschreiben.
Zum Schluss werden die Anlagen tabellarisch aufgelistet.
Generell gilt: Achten Sie auf eine seriöse Sprache (Umgangssprache ist fehl am Platz) und verfassen Sie Ihre Bewerbung ohne Fehler in Rechtschreibung und Grammatik. Das wird vom Arbeitgeber vorausgesetzt und lässt sich durch diverse Rechtschreibkontrollen in den Textverarbeitungsprogrammen einfach umsetzen.